
Willkommen auf meiner Seite zum heilsamen Umgang mit Narzissmus
Schon der Psychologe Erich Fromm hat in seinem Buch «Der moderne Mensch und seine Zukunft» (1955) und aktuell der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz in seinem Buch «Das falsche Leben. Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft» (2017) haben beide als fundamentale Gesellschaftskritik darauf hingewiesen, dass die ganze moderne Gesellschaft psychisch krank ist.
Doch schon Gustave Le Bon hatte in seinem Buch «Psychologie der Massen» (1895) eine Sozialpsychologie initiiert, um gesellschaftliche Psycho-Dynamiken aufzudecken. Nach dem Zusammenbruch des deutschen Faschismus wurde diese Frage wieder sehr relevant. Die ursprüngliche Fragestellung war: Wie ist es möglich, dass so viele Menschen sich durch die Propaganda von Hitler wie bewusstlose Lemminge in den zweiten Weltkrieg treiben ließen? Wie funktioniert eine solche Massen-Manipulation? Was für ein Typ Mensch ist reif, sich dermassen manipulieren zu lassen?
Die kritische Faschismus-Analyse brachte hervor, dass die autoritäre Erziehung in Deutschland einen autoritätshörigen Charaktertypen hervorbrachte, Basis für Folgsamkeit der Deutschen gegenüber autoritärer Führerschaft. Die «antiautoritäre Erziehungsbewegung» in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts war als gegenläufige Sozialbewegung Ausdruck dieser Erkenntnis.
Die aktuell sozialpsychologisch kranke Gesellschaft bringt dagegen massenweise narzisstische Persönlichkeiten hervor. Es ist die Sozialkrankheit der modernen Welt, der sich jeder Menschen früher oder später stellen muss. Narzissmus ist eine Sonderform der Egozentrik und verbirgt sich hinter «Selbstliebe».1
Vielleicht ist Pipi Langstrumpf der Urtyp der narzisstischen Persönlichkeit: «Ich mache mir die Welt so, wie sie mir gefällt.» Vielleicht lieben wir alle Pippi Langstrumpf als unser inneres, narzisstisches Kind? Ronja Räubertochter dagegen ist ein ganz anderer Typ eines rebellischen Mädchens.
Der Narzisst wird in seiner Selbstverliebtheit nie erwachsen, bleibt in seiner Kindlichkeit das ewige Kind, ist unfähig eine erwachsene Beziehung der gegenseitigen Verantwortung einzugehen. War der «Struppelpeter» als Kinderbuch das Schreckgespenst für die Notwendigkeit einer autoritären Erziehung, so wurde «Pipi Langstrumpf» für eine ganze Generation von Eltern das Ideal einer antiautoritären (= narzisstischen) Erziehung.
